Es ist nicht immer Liebe auf den ersten Blick. So kann es auch auf Reisen sein. Manche Länder mag man vom ersten Moment an, bei anderen braucht es mehr Annäherungszeit. So war es auch bei mir und Nicaragua.
Zugegeben, mit etwas Skepsis bin ich in den Flieger gestiegen, hat mich die eine oder andere Online Recherche zu Nicaragua doch recht eingeschüchtert: Expressentführungen in Taxis, 2x in einer Nacht ausgeraubt, und die verhältnissmässig wenig ausgebaute Tourismusinfrastruktur klangen für mich nach der Zeit im sicheren Kanada (wo die Leute gerne die Türe nicht abschliessen) erstmals gefährlich.
Wann genau der Wendepunkt kam und ich begriff, dass Nicaragua gut zu meistern ist wenn man üblichen gesunden Menschenverstand walten lässt, ist schwer zu sagen. Zumindest noch nicht bei der Ankunft in Managua. Die schönen Ecken (ja die soll es geben) verstecken sich gut. Die Horror-Geschichten im Netz sassen noch zu tief. Wahrscheinlich liess die Anspannung nach alsbald wir die Freundlichkeit und Entspanntheit vom kleinen Fischerort El Transito erleben durften. Und als meine Schwester und ihr Freund unser Duo auf 4 Nasen ergänzten, spätestens dann konnte ich ganz loslassen und mich auf dieses wunderschöne Land einlassen.