Die Vietnamesen: Macher-Typen
Den Eindruck, den wir von den Landsleuten hatten, ist wie folgt zu beschreiben: Ein tüchtiges Volk, das Schmied seines eigenes Glückes ist. Vor 35 Jahren gehörte Vietnam in seiner Nachkriegszeit noch zu den ärmsten Ländern Südostasiens. Derzeit befindet sich das Land auf einem enormen wirtschaftlichen Wachstumspfad mit konstantem Zuwachs zwischen 5-7% über die letzten 10 Jahre gemäss statista.com. Das zeugt von Ehrgeiz und Tatendrang. Ausserdem haben wir die Vietnamesen als neugierig, hilfsbereit uns sehr bemüht kennen gelernt. Die verbale Verständigung war oftmals nicht möglich aufgrund von wenig Englischkenntnissen. Mit etwas Pantomime und Effort beider Seiten sind wir aber immer ans Ziel gelangt. Dem Stereotyp, welches besagt, dass Vietnamesen gerne mit einem überteuerten Preis in die Verhandlung starten, können wir beipflichten. Dem Hören-Sagen, dass Bestechungsversuche unternommen werden ebenso. Beides ist aber von Freundlichkeit und einem Lächeln begleitet, was der Situation eine allfällige Bosheit abnimmt.
Motorrad-Tour in eine andere (Berg-) Welt
Ein Glück sind wir durch Zufall beim Schlendern durch Hanoi’s Strassen auf den sogenannten Northern Extreme Loop aufmerksam geworden: Eine rund 330km lange Route, die durch den Nordosten Vietnams bis hin zur Chinesischen Grenze führt. Die Strecke wird normalerweise in 2-5 Tagen zurückgelegt. Was gibt es da zu sehen? Die Szenerie besteht aus Reisfeldern und Teeplantagen, Blumenfeldern, und kleinen Bergdörfern, deren Bewohnern gekleidet in traditioneller, farbiger Kleidung. Die Strassen, kurviger könnten sie nicht sein, schlängeln sich seitlich entlang der Pässe, führen zu hohen Plateaus, die aus dem Tal nicht ersichtlich sind und verschwinden hinter dem nächsten imposanten Karstgestein. Die Landschaft ist einzigartig und kann sich bereits nach der nächsten Kurve komplett verändern. Meine Höhenangst musste ich zwischendurch im Tal zurück lassen. Zu unserem Vorteil haben wir die Route jedoch im Uhrzeigersinn gemacht, was bedeutet, dass wir bei den steilsten Stellen (gefühlter Wert!) auf dem Ma Pi Leng Pass auf der Innenseite fahren konnten.
Unsere Route Ha Giang Northern Extreme Loop
- Tag 1: Ha Giang- Tam Son-Yen Minh-Dong Van Kilometer: ca. 145 km. Fahrtzeit: ca. 8 Stunden
- Tag 2: Dong Van- Ma Pi Leng – Meo Vac – Du Gia. Kilometer: ca. 75 km. Fahrtzeit: ca. 5 Stunden
- Tag 3: Du Gia- Ha Giang. Kilometer: ca. 111 km. Fahrtzeit: ca. 7 Stunden
Ja, es wird schnell offensichtlich, dass wir im Schnitt eine Fahrgeschwindigkeit von ca. 20- 25 km/h auf den Tacher brachten 🙂 Unser zuverlässiges Motorrad inklusive Karte und Tipps zu Übernachtungsmöglichkeiten haben wir bei QT in Ha Giang erhalten.